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Leuchtfeuer - 20 Kulturelle Gedächtnisorte

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Zwanzig Institutionen in den neuen Bundesländern wurden in das Blaubuch der Bundersrepublik Deutschland als "Kulturelle Gedächtnisorte mit besonderer nationaler Bedeutung" aufgenommen. Die Publikation wird gefördert vom Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestags. "Wieviel Überlieferung braucht die Geschichte?" hat der Historiker Winfried Schulze einmal gefragt und damit auf die Kostbarkeit der Archivbestände als Grundlage (fast) aller Geschichtsschreibungen aufmerksam gemacht. Die Frage lässt sich für den Kontext dieses Bandes leicht variieren, dann lautet sie: wie viele historische Orte braucht ein lebendiges kulturelles Gedächtnis? [...] Was sind das für Orte, an denen sich Geschichte abgelagert hat? Wie sind sie entstanden, was halten sie bereit? Die Orte sind zunächst Gedächtnisorte in dem Sinne, dass sie den konkreten räumlichen Lebensbezug hervorragender Literaten, Künstler, Musiker, Denker, Wissenschaftler und Erfinder in der Gegenwart bewusst halten. Sie tun das nicht mit einer Plakette an einer Hauswand oder einem Denkmal im Stadtpark, sondern mit der Erhaltung des Hauses, in dem die jeweiligen Personen geboren oder gestorben sind, in dem sie gearbeitet und von dem aus sie gewirkt haben. Die Gedenkorte dieses Typs bilden eine Klammer um Leben und Werk; wie die Hohlform des Dinosaurier-Fußes im versteinerten Lehm bringen sie den Abdruck der physischen Existenz der Kulturheroen und Geistesgrößen zur Anschauung und halten Spuren eines Nachlebens fest, das sich ansonsten schnell verflüchtigt und allenfalls auf verstreutes gedrucktes Papier und den Namenseinstrag in einer Enzyklopädie beschränkt. Aleida Assmann Herausgegeben von Hanna Delf von Wolzogen (Potsdam), Volker Probst (Barlachstadt Güstrow) und Gabriele Rommel (Wiederstedt) Redaktion und Satz: Bernhard Sames, Halle an der Saale ISBN: 978-3-9813532-0-4